Die Osterglocken lösen beim Blühen die Schneeglöckchen ab. Wir können bald, nein jetzt ganz viel riechen draußen in der Natur und hören können wir ein herrliches Gezwitscher aus glockenhellen Vogelkelchen. Noch vor kurzem, kein viertel Jahr her, war es ganz anders. Wir waren in der Adventszeit. Kein Vogelgezwitscher, keine blühende Blume – sieht man von ein paar übriggebliebenen Primeln und den Christrosen ab, kein Blumenduft eher Bratapfel- und Glühweinaroma lagen in der Luft.

So haben wir Adventliches gerochen und konnten Klares und Glockenhelles hören:  Unser pfarrverbandlicher Frauenchor „Incantare“ gab uns die Ehre, das Ergebnis wochenlangen dienstäglichen Übens und Probens zu hören. Die Kirche in Ortshausen war dreistellig gefüllt, was sicher auch an den zuvor gut gestalteten Flyern lag, in dem das umfassende Programm schon beschrieben war.

Und immer wieder hört man hinterher, wie wunderschön unsere Frauen – hier sei einmal auf das besitzanzeigende Wort hingewiesen - singen können. Es ist so viel an aufregenden, zeitfressenden und gar nicht besinnlichen Dingen vor Weihnachten zu erledigen und dann gibt der Frauenkammerchor Incantare auch noch am 22. Dezember 2013 in der evangelischen Kirche in Ortshausen ein Konzert. Kann das besinnlich werden? Und überhaupt: Was soll das bedeuten? Natürlich wurde dieses alte Weihnachtslied von Incantare intoniert. Hoffmann von Fallersleben brachte es 1826 in den „Schlesischen Volksliedern“ heraus. Er hätte wohl so seine Freude an der Darbietung  gehabt, dass die Worte „Hört der Engel helle Lieder“ ohne weiteres hätten gesagt werden können...aber die Worte wurden zu Tönen und erleuchtend von Incantare gesungen.

Eröffnet wurde das Konzert mit dem swingenden internationalen „Joy to the world“ und der Begrüßung von Frau Pfarrerin Sindermann, die Bezug nahm zu nun gefüllten Terminkalendern und vor kurzem gefüllten Schuhen… lasst uns zur Ruhe kommen…

Bereichert wurde das Konzert mit dem Einsatz der Akkordeonkids, Leo Popowski, Frederike und Julius Matz, die gekonnt andere Gehörgänge in den Ohren der Zuhörenden mit ihren Darbietungen erschlossen.

Während Maria mehrstimmig durch den Dornenwald  ging, freute Tochter Zion sich ungemein, was tonlich deutlich zu hören war und wechselte zum Besinnlichen und  tat aller Welt - nicht nur hier in Ortshausen  - kund:  Ich steh an Deiner Krippen hier. Als ob lauter „little drummerboys“ – pam, pam, rampam vor dem Auditorium standen, ging das Konzert dem Finale entgegen mit einem kräftigen Willkommensgruß: Macht hoch die Tür - um dann wieder geruhsam feinfühliger werdend, Es ist ein Ros´ entsprungen.

 Natürlich hatte die Gemeinde zwischendurch die Möglichkeit mit und ohne Flötenbegleitung nicht nur zu hören, sondern auch unter dem Motto „selbst singt die Gemeinde“ altbekannte Weihnachtslieder zu singen.

Zwischendurch nahm Jochen Röpke die andächtig Zuhörenden mit auf eine fantasievolle Wanderung durch die verschneite Heimat, in dem er die Geschichte, wie ein Junge mit seinem Vater einen Karpfen holt, vorlas.

Ob ein Konzert vor Weihnachten besser ist, als ein Konzert nach Ostern,  können Sie selbst überprüfen. Unser Frauenkammerchor Incantare singt wieder am 25. April in Bornum. Sehen wir uns da und hören gemeinsam?